SARS-Update 19.05.2003: Chinesen sind nicht SARS!
Die offiziellen SARS-Fall-Neumeldungen nahmen gemäss WHO in der letzten Woche zum zweiten Mal in Folge ab. Die meisten neu aufgetretenen FRälle wurden wiederum aus China gemeldet.
Zum zweiten Mal in Folge nahmen die neu registrierten SARS-Fallzahlen in der letzten Woche ab. Von den weltweit 465 Neumeldungen entfielen 463 auf China (325 China Mainland, 102 Taiwan, 36 Hongkong). Die totale Anzahl der Todesopfer beträgt global 623 (China 560).
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SARS scheint langsam unter Kontrolle zu kommen. In China wurden rigorose Massnahmen getroffen, die auch die Todesstrafe beinhalten, sofern ein Patient sich nicht an die Quarantäneauflagen hält und dadurch eine weitere Person mit dem SARS-Coronavirus infiziert.
Da die Erkrankung zur Zeit auf China beschränkt zu sein scheint, ist es besonders wichtig, die Relationen nicht aus den Augen zu verlieren. Die Chinesen können und dürfen nicht mit SARS gleichgestellt werden! Zwar ist es ein menschliches Bedürfnis, einem (noch) nicht fassbaren Grauen einen Namen zu geben und auf etwas Bekanntes, Fassbares zu projizieren. Dies kann aber zu rassistischen Tendenzen führen, welche gefährliche Ausmasse annehmen können (wie uns die Geschicht zu Genüge lehrt). Es ist daher wichtig zu verstehen, dass die präventiven Massnahmen nicht gegen die Chinesen (und schon gar nicht gegen Chinesen, welche bei uns leben!), sondern gegen SARS gerichtet sind.
Auf diese Problematik wurde auch im Rahmen des 8. St. Galler Infekttages eingegangen. Eine Zusammenfassung des medizinhistorisch-tiefenpsychologischen Referats von PD. Dr. Inderbitzi finden Sie hier, wie auch die Präsentation (pdf-file) zu SARS von Frau Dr. Boggian und die Zusammenfassung ihres Referats.