Erste Schritte für SARS-Test
Mikrobiologen in Hong Kong gelang es, den viralen Erreger des Severe Acute Respiratory Syndrom (SARS) auf Zellkulturen zu vermehren. Dies bedeutet einen entscheidenden Durchbruch in der Entwicklung eines diagnostischen Testes.
Das Severe Acute Respiratory Syndrom (SARS) ist eine Mitte Februar in Südostasien erstmals aufgetretene Erkrankung mit unbekanntem Erreger. Die WHO hat eine Beschreibung des klinischen Krankheitsbildes veröffentlicht.
Bisher sind über 300 Personen daran erkrankt und 10 Personen verstarben an der Krankheit. Die ausserhalb der Epidemiegebiete (Vietnam, Hong Kong und Singapore) Erkrankten waren hauptsächlich Reiserückkehrer aus Südostasien und nur vereinzelt kam es in diesen Ländern zu weiteren Krankheitsübertragungen. In der Schweiz wurden bisher 7 Verdachtsfälle registriert, die sich auf dem Weg zur Besserung befinden.
Ein Labor in Hong Kong meldete am 21. März 2003, dass es gelang, den potentiellen Erreger von SARS zu kultivieren. Mit Hilfe einer besonderen Zelllinie konnte das Virus aus dem Lungengewebe einer Person isoliert werden, die an SARS verstarb. Dies bedeutet einen grossen Schritt auf dem Weg zur Entwicklung eines diagnostischen Tests. Das Serum von Patienten, die mit einem Virus infiziert sind, enthält Antikörper, die das Wachstum des Virus hemmen, wenn es zu der Zellkultur gegeben wird, in der das Virus normalerweise gezüchtet werden kann. Wenn nun das Serum der SARS-Patienten den Zellkulturen gegebenen wurde, so konnte kein Viruswachstum festgestellt werden. Das Serum von gesunden, nicht-infizierten Kontrollpersonen hatte dagegen keine hemmende Wirkung auf das Viruswachstum.
Das Virus sieht morphologisch den Paramyxoviren ähnlich, seine genaue Identität ist aber noch ungeklärt.
BAG-Bulletin vom 24. März 03 mit deutscher Zusammenfassung zum SARS und Schweizer Empfehlungen zum Umgang mit SARS