Behandlungserfolge beim Hepatitis C-Rezidiv nach Lebertransplantation

Ein Leberversagen aufgrund einer chronischen Hepatitis C ist mittlerweile bei uns der häufigste Grund für eine Lebertransplantation. Bei einem erheblichen Anteil der Patienten kommt es zu einem Hepatitis-Rezidiv im Transplantat. Die Entwicklung einer Zirrhose im Transplantat innert 5 Jahren ist beschrieben.

In Lyon (F) hat man nun 54 Patienten mit einem Hepatitis-Rezidiv im Lebertransplantat mit einer antiviralen Kombinationstherapie (Interferon-alfa und Ribavirin während 6 Monaten, dann Ribavirin-Monotherapie während weiteren 12 Monaten) behandelt. 14 Patienten (26%) zeigten ein anhaltendes Therapieansprechen mit normalen Transaminasen und negativer HCV-RNA (PCR) im Serum 6 Monate nach Therapieende.

Diese 14 Patienten wurden nun über weitere 3 Jahre nachkontrolliert. Bemerkenswert ist, dass dabei jährlich eine Leberbiopsie durchgeführt wurde. Bei 13 von 14 Patienten (93%) war auch nach 3 Jahren die HCV-RNA im Serum noch negativ und auch keine HCV-RNA im Lebergewebe nachweisbar. Beim Patienten mit spätem "Relapse" war der HCV-Genomnachweis im Lebergewebe bereits in der 1. Biopsie nach der Behandlung positiv.

 12 von 14 Patienten zeigten in der Histologie auch eine klare Besserung (in 5 Fällen sogar Normalisierung) der Entzündungsaktivität.Diese Resultate weisen darauf hin, dass durch eine antivirale Kombinationsbehandlung bei einem signifikanten Anteil der Patienten eine Eradikation des Hepatits C-Virus und folglich ein Stopp der Krankheitsprogression erzielt werden kann. Besonder bemerkenswert ist, dass eine Eradikation wahrscheinlich auch unter Immunosuppression erreicht werden kann.

Quelle: T. Bizzolon et al., GUT 2003;52:283-287