Zum Tag des Nichtrauchens: Rauchen und Hepatitis C
Alkoholkonsum hat einen ungünstigen Einfluss auf den Verlauf einer Hepatitis C. Diese Studie Studie aus Taiwan fragt: und was macht das Rauchen?In dieser Studie aus Thaiwan wurde der Effekt des Nikotinkonsums auf die Leberenzyme (ALT) untersucht. In einer Population mit hoher HBV und HCV Prävalenz wurden 6095 Personen untersucht (27% Raucher, 5.5% mit starkem Alkohokonsum). Eine ALT-Erhöhung fand sich bei 9,2 % aller Untersuchten, war aber abhängig vom Hepatitis-Status:- HBsAg-negativ 3.9%- HBsAG-positiv 11.1%- HCV-Ak positiv 30.8%- HCV&HBV pos. 21.3%Bei HCV-positiven Personen waren folgende Faktoren mit erhöhter ALT vergesellschaftet: – regelmässsiger Alkoholkonsum (ODDs Ratio:2,2)- Zigartettenrauchen (ODDs Ratio:1,8) Bei Patienten mit seropositivem HBsAg ergab sich kein signifikanter Zusammenhang mit Nikotinkonsum. Rauchen und Trinken hatten einen additiven Effekt. Die ALT ist bei Menschen die > 1 Päckchen/Tag rauchen (und kaum trinken) stärker erhöht, als bei Menschen die trinken und nicht rauchen. Alkohol- und Tabakkonsum sind voneinander unabhängige Risikofaktoren. Beide führen signifikannt zum rascheren Fortschreiten von fibrosierenden Veränderungen der Leber. Dass Alkohol die Leberschädigung bei Hepatitis C beschleunigt ist gut bekannt. Diese Studie weist nun noch darauf hin, dass auch die weitaus häufigere Konsumdroge Nikotin denselben ungünstigen Effekt haben kann. Kommentar des Schreibers:Die Therapie der Hepatitis C wird heute vor allem von den erhöhten Transaminasen abhängig gemacht. Unseren Patienten mit Hepatitis C Infektion empfehlen wir immer einen Verzicht auf den Alkoholkonsum. Eine Einschränkung des Alkoholkonsums ist eine Voraussetzung für eine Interferon-Therapie. Muss nun auch eine Nikotinabstinenz gefordert werden, bevor man eine Therapie einleitet? Sicher braucht es da noch mehr Daten. Die Autoren der Studie räumen am Ende auch einige Schwächen der Studie ein. Dennoch sollte man sich wieder einmal ein paar Gedanken ums Rauchen machen.Arch Intern Med. 2002;162:811-815