HCV-Transmission von der Mutter auf das Kind

Schwangerschaft Die Risikofaktoren für eine Hepatits-C Uebertragung von der Mutter auf das Kind wurden wiederholt studiert. Dennoch gibt es offene Fragen: Was sind die Risikofaktoren für eine vertikale Transmission? Wann soll man allenfalls eine Plansectio empfehlen?Eine grosse prospektive Multizenter-Studie (1372 Mutter-Kind-Paare) in Italien untersuchte erneut das Risiko einer vertikalen HCV-Transmission.Die Studie bestätigt eine relativ niedrige Transmissionsrate von 7,1%. Eine HCV-Uebertragung erfolgte (mit einer einzigen Ausnahme) nur von Müttern mit positivem HCV-Genomnachweis (PCR-Methode). Leider wurde die HCV-Viruslast der Mutter aus Kostengründen nicht bestimmt.Intravenöser Drogenkonsum (aktuell oder durchgemacht) scheint ein unabhängiger und herausragender Risikofaktor für eine vertikale Transmission zu sein. Entgegen früherer Studien scheint dagegen eine HIV-Koinfektion kein unabhängiger Risikofaktor zu sein.Die Ursache, weshalb intravenöser Drogenkonsum ein Risikofaktor für eine vertikale Transmission sein könnte ist unklar. Es gibt Hinweise, dass bei i.v.-Drogenkonsumenten häufiger zur Infektion von Blutzellen (PBMC)mit HCV kommt (die Ursache dafür ist ebenfalls unklar). Möglicherweise kommt es bei den i.v.-Drogenkonsumenten zu wiederholten Superinfektionen mit verschiedenen HCV-Varianten. Diese könnten einen unterschiedlichen Tropismus zu verschiedenen Zellen haben. Gewisse Varianten könnten auch einen Selektionsvorteil für die Infektion der Nachkommen aufweisen.Das kontrovers diskutierte Probblem von Vaginalgeburt versus Plansectio kann auch durch vorliegende Studie nicht gelöst werden. Die aktuelle Untersuchung zeigte in beiden Gruppen keinen Unterschied bezüglich Transmission. Aufgrund der niedrigen Zahl von elektiven Kaiserschnittentbindungen können daraus aber keine Schlüsse gezogen werden. Wie in früheren Untersuchung fand man keine Hinweise für eine Uebertragung durch die Muttermilch.Resti et al, JID 2002;185:567-572