23. Juni 2016

Artemisin resistente Malaria

 

Erst 2015 hat Prof. Tu Youyou aus China den Nobelpreis für die Entdeckung des Artemisin (Aus der Pflanze: Artemisia annua) bekommen und schon häufen sich die Meldungen über Artemisin-resistente Plasmodien.  Artemisin-basierte Kombinationstherapien für die Behandlung der Malaria haben die Behandlung der Malaria revolutioniert. Mit Artemisin-basierter KOmbinationstherapie kommt es zu einer schnelleren Clearance der Plasmodien im Blut. Schnell war auch klar, dass es bei alleiniger Anwendung von Artemisin schnell zu Resistenzbildungen kommt, so dass eben meist Artemisin-basierte Kombinationstherpaien verwendet werden, um der Resistenzbildung vorzubeugen.

Im New England Journal of Medicine vom 23 Juni ist nun eine Studie publiziert, welche das Vorkommen von Artemisin-resistenten Plasmodiun weltweit untersucht hat.

Die Resistenz gegen Artemisin sitzt auf dem Gen, welches für ein sogenanntes Kelch(K13)-Propeller Domain codiert. Es gibt verschiednen K13 Mutationen und nicht alle sind mit einer klinischen Resistenz assoziert. Die KARMA Studie (K13 Artemisin REsistance Multicenter Assessment) wurde 2014 lanciert und analysierte Proben von Plasmodien aus verschiedenen Regionen der Welt, indem die K13-Propeller Domain sequenziert wurde.

Die Untersuchungen zeigen, dass bisher die K13 Mutationen, welche mit einer Resistenz gegen Artemisin einhergehen, noch auf Südostasien und China begrenzt sind. Betroffen sind vor allem Kambodscha, Vietnam, Laos und Myanmar, Westthailand und West-China. Ausserdem weist die Studie auf die Wichtigkeit hin,  die Resistenzen weiterhin zu überwachen!

Auf die aktuellen Behandlungsschemata hat diese Information noch keinen Einfluss. Bisher führt das Auftreten dieser Resistenzen zu einer verzögerten Clearance der Plasmodien. Kann also gut sein, dass wir das bei Patienten, welche aus obgenannten Ländern mit einer Malaria zurückkommen beobachten werden.

Sollte sich die Situation verschlimmern, oder die Resistenzen wirklich auch zu Therapieversagen führen, dann muss das auch in die Behandlungsrichtlinien einfliessen und deshalb ist eine solche Überwachung absolut wichtig!