12. April 2016

Verbesserte Diagnostik des Q-Fiebers

In Holland ist es zwischen 2007-2010 zu einem Outbreak mit über 4000 Fällen von Q-Fieber gekommen. Ein Prozent der Betroffen hatte ein chronisches Q-Fieber. Dies manifestiert sich oft mit Endokarditis, infizierten Aneurysmen oder infizierten intravaskulären Prothesen und ist schwierig zu diagnostizieren.

PET-CT ist hilfreich bei der Diagnosestellung…
Kouijzer et al. (Abstract O369) gingen der Frage nach, welchen Wert das PET-CT für die Diagnosestellung eines chronischen Q-Fiebers hat und ob es als Verlaufskontrolle geeignet sei.

In die Studie wurden retrospektiv alle seit 2007 behandelten Patienten mit Verdacht auf chronisches Q-Fieber und mindestens einem durchgeführten PET-CT eingeschlossen. Von den 271 eingeschlossenen Patienten fand sich bei 145 eine bestätigtes chronisches Q-Fieber. Das PET-CT führte bei 13.3% zu einer Änderung der Diagnose (switch von possible zu proven in 2 Patienten, von probable to proven bei 34 Patienten). Zudem konnten bisher unerkannte Komplikationen (Psoas-Absess, Spondylodiszitis) festgestellt werden. Bei gar 17.7% führte das PET-CT, welches jeweils nach Bestimmung der Serologie und PCR aus dem Serum (und tlw. auch aus dem Gewebe) veranlasst wurde, zu einer Therapieänderung (AB-Start bei 37, AB-Stop bei 2, Änderung des AB-Regimens bei 3 und Operation bei 6 Patienten).

…und beeinflusst die Therapie im Verlauf
Bei den 173 im Verlauf durchgeführten PET-CT’s wurde die Therapie aufgrund der Befunde bei 65.9% der Fälle angepasst; am häufigsten (54%) wurde die Therapie entgegen dem eigentlich geplanten Absetzen fortgeführt.

Zusammenfassend ist das PET-CT ein hilfreiches diagnostisches Tool zur Erkennung von chronischem Q-Fieber wie auch zur Verlaufskontrolle und damit Festlegung des weiteren Procederes.