C. difficile Diarrhoe und Protonenpumpen-Blocker

Antibiotikaeinnahme ist ein Risikofaktor für Clostridium difficile Infektionen. Als weitere Risikofaktoren sind Alter, schwere Grundkrankheit, Hospitalisationen, nasogastrale Sonden, Chemotherapie und Immunsuppression bekannt. Protonenpumpeninhibitoren (PPI), welche die Magensäure reduzieren und somit deren Wirkung, Clostridien abzutöten, vermindern, sind laut zwei Metaanalysen im American Journal of Gastroenterology ebenfalls ein Risiko.

Janarthanan et al. haben eine systematische Suche in Pubmed und Medline durchgeführt und 23 Studien (case-control und Kohortenstudien) angeschaut. Die daraus resultierte Metaanalyse zeigte ein um 65% erhöhtes Risiko für Clostridien assozierte Diarrhoe bei Protonenpumpeninhibitoreneinahme.

Eine zweite Metaanalyse von C. Kwok et al analysierte nach einer Medline and Embase Suche 30 Case control- und 12 Kohortenstudien und fanden eine Odds ratio von 1.74, eine Clostridieninfektion zu entwickeln wenn Protonenpumpeninhibitoren (PPI) eingenommen wurden (siehe Funnel Plot rechts). Ebenfalls zeigte sich bei PPI Einnahme ein erhöhtes Risiko, ein Rezidiv der Clostridiencolitis zu bekommen. Des weiteren erhöht eine gleichzeitige Einnahme von Antibiotika das Risiko erneut. H2 Rezeptorantagonisten scheinen ein tieferes Risiko als Protonenpumpeninhibitoren für eine Clostridien Infektion mit sich zu bringen.  

Kommentar
Zwar wurden insgesamt heterogene und vor allem Studien mit tieferer Evidenz gefunden und analysiert, trotzdem konnte in beiden Metaanalysen eine Assoziation zwischen Protonenpumpeneinnahme und Clostridieninfektionen gefunden werden. Ueber die Dosis und Dauer der Protonenpumpeninhibitoreneinnahme wurde in den angeschauten Studien wenig gesagt.

Hospitalisierte Patienten werden sehr häufig ohne zwingende Indikation mit Protonenpumpenblocker behandelt. In Anbetracht dessen, dass diese Medikamente ein Risikofaktor für Clostridiencolitis zu sein scheint, ist deren Einsatz insbesondere bei Patienten mit der Diagnose eine Clostridienkolitis, aber auch bei allen Patienten sehr sorgfältig zu überdenken.  

Quellen: