Malariaprophylaxe: Kontroverse und irrige Meinungen

Die Malariaprophylaxe gehört ins Handgepäck der meisten Tropenreisenden. Doch welche Prophylaxe soll empfohlen werden? Offenbar besteht darüber International keine Einigkeit.

Im JAMA wurde eine Übersicht nationaler Guidelines zur Malariaprophylaxe publiziert. Offensichtlich fehlt hier ein internationaler Konsens. Weitere Vorstösse zur Handhabung der Malariaprophylaxe sind notwendig.

Der Artikel ist eine lesenswerte Grundlageg für alle Fachleute, welche Reiseberatung anbieten. Es finden sich Richtlinien aus verschiedenen Nationen und die zur Verfügung stehenden Medikamente werden diskutiert.

Kontrovers behandelt wird zum Beispiel das Nebenwirkungs-Profil von Mefloquin, oder es wird auch diskutiert, was man bei Reisenden in Gebiete mit P.vivax empfehlen soll. Nicht überall wird das Gleiche empfohlen.

Lesen Sie den Artikel von Chen et al  JAMA 2007;297:2251

Im der gleichen JAMA-Ausgabe findet sich noch ein Review zur Behandlung von Malaria. Auch hier zeigt sich wieder wie unterschiedlich eben Richtlinien sein können, je nach Abhängigkeit zur Verfügung stehender Medikamente. In den USA stehen offensichtlich die Artemisinpräparate nicht zur Verfügung, gerade Artemisin führt aber zu einer raschen Parasitenclearance im Blut. Artemisinpräparate zur intravenösen Verwendung gibt es auch in der Schweiz nicht, aber in der Schweiz ist Riamet im Handel, ein Kombinationspräparat von Artemisin und Lumefantrin.
Lesenswert ist der klinische Review Artikel zur Malaria trotz der kleinen Abweichungen in der Behandlung sicher, denn es ist eine gut verfasste und ausführliche referenzierte Zusammenstellung aller wichtigen klinischen Parameter. Besonders hervorzuheben die schöne grafische Darstellung des Plasmodien-Zyklus.

Quelle: Griffith et al JAMA 2007;297:2264

 

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