Efavirenz und Schlaf

Efavirenz (Stocrin)ist ein hochpotentes Medikament zur Behandlung der HIV-Infektion, welches nur einmal täglich eingenommen werden muss. Das Hauptproblem der Substanz sind neurologische Nebenwirkungen. Wenig beachtet sind Schlafstörungen, die unter Efavirenz auftreten.

Eine Forschergruppe aus Madrid (Gallego et al, CID 2004) untersuchte 18 HIV-positve Patienten und 13 HIV-negative Probanden mittels Elektroencephalogramm nach Efavirenz-Therapie (wir berichteten bereits über diese Arbeit im Kongressbericht über das ICAAC 2003). Die Schlafstörungen traten deutlich häufiger auf bei Patienten mit hohem Medikamentenspiegel im Blut (>4ug/ml). Die REM-Phasen (Traumphasen), waren kürzer und der Erholungswert des Schlafes wurde als geringer eingestuft. Die untenstehende Abbildung stammt aus der Zusammenfassung.

Diese Arbeit zeigt einmal mehr, dass die Nebenwirkungen von Efavirenz (wie von anderen Medikamenten auch) deutlich Blutspiegelabhängig sind. Meist realisieren die Patienten gar nicht, dass sie schlecht schlafen und der Arzt fragt vielleicht nicht danach. Eine Bestimmung des Efavirenz-Blutspiegels nach Einstellung der Therapie ist sicher lohnenswert.