MMR-Impfung: Kein Zusammenhang mit Autismus

Seit Jahren werden immer wieder unbegründete Befürchtungen geäussert, die Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR) verursache Spätschäden wie Autismus und Entwicklungsrückstand. In einer Dänischen Kohortenstudie wurden mehr als 500″000 Kinder über durchschnittlich 4 Jahre beobachtet und das Auftreten von Autismus studiert.

Von der MMR-Impfung wissen wir seit Jahren, dass diese ausgesprochen sicher ist. Dennoch wurden seit Jahren immer wieder unbegründete, d.h. mit keiner Studie belegte Gerüchte über einen möglichen Zusammenhang zwischen einer MMR-Impfung und Autismus laut. Ähnliche Gerüchte wurden für andere Imfpungen in Umlauf gebracht (z.B. Diabetes nach Hämophilus-Impfung, Multiple Sklerose nach HBV-impfung, etc.).

Kinder mit Autismus werden in der Regel auffällig im zweiten und dritten Lebensjahr, also genau dann, wenn üblicherweise die MMR-Imfpung durchgeführt wird. Die Entwicklung von Sprache und Sozialverhalten werden verlangsamt. Es war somit an der Zeit, im Rahmen einer grossen Kohortenstudie den zeitlichen Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und dem Auftreten von Autismus genau abzuklären.

In dieser Dänischen sauber durchgeführten Studie wurden 537″303 Kinder über mehrere Jahre nach MMR-Impfung beobachtet. 82% der Kinder waren gegen MMR geimpft. In der ganzen Studie wurden 316 Kinder mit einer autistischen Störung beobachtet.

Die Studie kann mit drei starken Argumenten den Zusammenang zwischen MMR und Autismus wiederlegen:

  1. Der Prozentsatz von Kindern mit Autismus war identisch in der geimpften und der ungeimpften Population (eher etwas weniger autistitsche Kinder in der geimpften Gruppe, nicht signifikant). 

  2. Die Autismus-Diagnosen traten unabhängig vom Impfzeitpunkt auf (keine Häufung nach Impfung)

  3. Weder autistische Störungen noch ähnliche neurologische Krankheitsbilder waren assoziiert mit der MMR-Impfung.

Diese Studie dokumentiert die Sicherheit der MMR-Impfung, einer prophylaktischen Massnahme die viele Fälle von Meningitis und Embryopathien verhindert. Das Schüren von unbegründeten Ängsten gegen eine Impfung ist eine gefährliches Spiel. Eine unvollständige Durchimfpung der Bevölkerung birgt die Gefahr von einzelnen, schweren Kranhkeitsausbrüchen (meist im Jugend- resp. Erwachsenenalter). Es bleibt zu hoffen, dass diese Studie den Impfgegnern etwas den selbstgeblasenen Wind aus den Segeln nimmt.

QUELLE: Meldgaard Madsen et al, NEJM, 2002 347:1477-1482

Ed Campion, Editorial zum o.g. Artikel