Methicillin-resistente Staphylokokken (MRSA) – Häufigkeit in der Schweiz

Das Ziel dieser Studie war die Untersuchung der Ausbreitung von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus in der Schweiz.Während eines Jahres (1997) wurden sämtliche MRSA-Fälle (Kolonisation + Infektion) aus den 5 Universitätskliniken der Schweiz sowie weiteren 33 Akutspitälern und 14 Rehabilitationskliniken oder Pflegeheimen registriert und untersucht.385 Fälle wurden gemeldet: Fast die Hälfte der Fälle aus dem Unispital Genf, wo MRSA bereits ein bekanntes endemisches Problem (41.1 Fälle/10″000 Zuweisungen) darstellt. Die übrigen 200 Fälle waren über die ganze Schweiz verteilt, wobei die höchsten Raten (>100/10″000 Zuweisungen) aus medizinischen Langzeitinstitutionen gemeldet wurden. Auch hier fand sich in einzelnen Institutionen v.a. in der Westschweiz eine endemische Situation.Ansonsten wurde aber in den allermeisten Spitälern eine noch niedrige MRSA-Prävalenz gefunden.Die wichtigsten demographischen Charakteristika der MRSA-Fälle waren: vorangegangene Hospitalisation, Komorbidität, Verwendung von Katheter(vaskuläre + Urin-), Antibiotikagabe und Wunden.Diese epidemiologische Untersuchung aus der Schweiz bestätigt die geographische Variabilität der MRSA-Prävalenz mit grossen Unterschieden zwischen einzelnen Institutionen. War die Verbreitung von MRSA bisher vor allem ein Problem der grossen Spitäler und Intensivstationen, zeigt sich nun in der Westschweiz eine Ausweitung auf medizinische Langzeitinstitutionen wie Rehabilitationskliniken sowie Alter- und Pflegeheime. Diese dürften ein wichtiges Reservoir darstellen. Es muss alles daran gesetzt werden, die im Vergleich zu unseren südlichen und westlichen Nachbarländern immer noch günstige Situation zu erhalten.D. Blanc et al. SMW 2002; 132:223-229